Von Nov. 86 bis Apr. 88 leistete ich meinen 18-monatigen Wehrdienst bei der kasernierten Volkspolizei Dresden. Bei der Musterung wurde ich gefragt, ob ich mir vorstellen könne, grüne statt grauer Uniform zu tragen. Ich sagte ja. Nachdem ich meine Studienzulassung hatte, geschah das Unglaubliche: Mit 20 Jahren zur Fahne und dann noch 3 Kilometer Luftlinie von der Kaserne zu meiner Wohnung.
Ein halbes Jahr dauerte die Grundausbildung als Tastfunker. Auf meiner Bude lag der Kasernenfotograf. Ich wurde sein Gehilfe im Fotolabor. Als er nach meiner Grundausbildung entlassen wurde, hatte ich seinen Job. Dienstpläne reproduzieren, Apelle, Sportfeste und die Musterung fotografieren und die Passbilder der Neuzu- gänge anfertigen. (zum Friseur - Uniform fassen - in Kamera glotzen)
Im September 87 lernte ich Wolfram Neumann kennen. Er war wie ich Wehrdienstleistender und junger Künstler. Wir ließen uns vom Kasernentischler alte Spindrückwände zurechtsägen. Ich collagierte aus meinen Fotos Vorlagen. Wolfram spannte dann mit ästhetischem Gespür und mit Farbe den Bogen weiter.Textvorlagen lieferte der Briefverkehr mit Uwe Heinrich. Heute sieht man: Die Thematik war eindeutig kasernenbestimmt!
Wolfram ist mittlerweile studierter und praktizierender Künstler. Er bat mich kürzlich um Reproduktionen der Arbeiten, um sie in sein Werkverzeichnis aufzunehmen. Durch Alter geadelt...
Öffentliche Präsentationen gab es am 14. November 1988 zu meinem Polterabend auf der Görlitzer Str. 15HH und am 13. Mai 2006 in meinem Garten. Anfragen von potentiellen Ausstellern sind erwünscht.